Kreisfeuerwehrverband Kronach e.V.
 

Vollversammlung der Kreisjugendfeuerwehr

Obwohl die Jugendfeuerwehren des Kreises Kronach in Oberfranken eine Vorreiterrolle einnehmen, blieben auch sie vom allgemeinen Trend rückläufiger Mitgliederzahlen nicht verschont. Wie bei der Delegiertenversammlung in Nurn Kreisjugendfeuerwehrwart Dirk Raupach informierte, musste im vergangenen Jahr ein Rückgang gegenüber 2018 von 63 auf aktuell 417 Jugendliche registriert werden. Eine Untergangstimmung herrschte deswegen aber nicht, denn schließlich würden die insgesamt 62 Jugendwehren auf einem qualitativ hohen Niveau tätig sein. Zudem konnten immerhin 75 Neuaufnahmen verzeichnet werden. Ein anderes Problem könnte aber im nächsten Jahr anstehen, nämlich die Nachfolge des aus Burggrub stammenden „Chefs“ der Kreisjugendwehren. Dirk Raupach kündigte nämlich seinen definitiven Rücktritt an.

Bei seinem Grußwort im vollbesetzten Saal des Mehrzweckhauses in Nurn bezeichnete Bürgermeister und Landratsstellvertreter Gerhard Wunder die Jugendwehren als das „Kapital des Landkreises“. Sie würden jungen Menschen eine Perspektive geben und wertvolle Dienste für die Bürger verrichten. Dafür könne man nicht genug danken. Wunder versicherte, dass die Kreiskommunen hinter den Feuerwehren stünden und sie unterstützen. Hinsichtlich der gastgebenden Feuerwehr Nurn ließ er nicht unerwähnt, dass deren Jugend mit sechs Siegen bei den Leistungsmärschen im Kreis vor Tschirn und Stockheim (je vier Mal) an der Spitze steht.

Zu Beginn seiner Ausführungen ging Kreisjungendfeuerwehrwart (KJFW) Dirk Raupach auf die Mitgliederentwicklung ein. Während 70 Jugendliche in die aktiven Mannschaften übergetreten sind, schieden 68 aus der Jugendfeuerwehr (JF) aus. Da in den vergangenen acht Jahren 217 Jugendliche „verloren“ gegangen sind, gelte es ein besonderes Augenmerk auf die Jugendwerbung zu legen Neben 3.702 Ausbildungsstunden sind noch 3.373 Stunden an Unterrichtseinheiten für die feuerwehrtechnische Ausbildung zu Buche gestanden.

Insgesamt haben 114 Jugendliche an praktischen Prüfungen wie der Deutschen Jugendleistungsspanne, der Bayerischen Jugendleistungsprüfung sowie der Jugendflamme der Deutschen Jungendfeuerwehr teilgenommen. Am theoretischen Wissenstest haben landkreisweit 223 Jugendliche teilgenommen und auch bestanden (Vorjahr 219). Zu den zahlreichen Aktivitäten gehörten der Kreisleistungsmarsch (26 Gruppen aus 24 JF) und die Kreisolympiade (30 Gruppen aus 28 JF) in Hesselbach. Einen glänzenden zweiten Platz hat die JF Stockheim beim Bezirksleistungsmarsch in Hof unter 38 qualifizierten Gruppen belegt. Gute Platzierungen erreichtem hier noch die JF Reitsch, Nurn und Burggrub/Stockheim. Gewinner eines Fotowettbewerbs ist die JF Rothenkirchen geworden. Bei den Anschaffungen nannte der Redner einen Ausbildungsanhänger und Fire-Trainer, die von den JF genutzt werden können.

Groß war der Katalog an Dankesworten des KJFW Raupach, die von den einzelnen Mitgliedern der Jugendwehren mit ihren Betreuern über das Landratsamt Kronach bis hin zu Sponsoren und Gönnern reichten.

Die Einnahmen und Ausgaben zeigte Kassenwart Marcus Götz (Neundorf) auf. Die Prüfer Katja Jungkunz (Wickendorf) und Julia Greser (Nurn) bestätigten die ordnungsgemäße Führung der Finanzen.

Eine außerplanmäßige Neuwahl stand mit der Besetzung des Schriftführers an. Da Daniel Gremer (Birnbaum) nicht mehr zur Verfügung stehen kann, wurde als seine Nachfolgerin Silvia Welsch aus Wolfersdorf einmütig gewählt.

Kreisbrandinspektor Harald Schnappauf (Tschirn) griff den Mitgliederrückgang auf und warf die Frage auf, was man hier tun könne. Als alternativlos nannte er die Gewinnung von Kindern ab zehn Jahren. Diese müssten frühzeitig mit dem Thema Feuerwehr vertraut gemacht werden. Dass die Jugendarbeit ihre Früchte trägt, zeige unter anderem, dass viele Mitglieder aus den JF heute eine wichtige Rolle bei den aktiven Mannschaften einnehmen. Den KJFW Raupach bezeichnete der stellvertretende Kreisbrandrat als eine Führungsperson, die mit viel Herzblut ihr Amt ausführt. Seinen Dankesworten an Raupach schloss sich später der stellvertretende KJFW, Matthias Zapf (Rothenkirchen), an und überreichte ein Präsent.

Von den Ehrungen stach die Auszeichnung für Jugendwart Peter Dressel (Reichenbach), der zudem das Amt des stellvertretenden Bezirksjugendfeuerwehrwarts innehat, mit der Bezirks-Ehrennadel für eine 15-jährige Tätigkeit heraus. Ebenfalls für 15 Jahre wurde die Jugendwartin Carolin Wachter von der JF Wallenfels und für zehn Jahre JW Peter Schmidt (Roßlach) und JW Markus Pöhner (Schnaid) geehrt.

Henry Schwarzer, der KJFW des Landeskreises Sonneberg, wünschte sich eine länderübergreifende enge Zusammenarbeit um unter anderem Vergleiche zwischen Thüringen und Bayern ziehen zu können. Auch brachte er gemeinsame Wettbewerbe mit Kronach ins Gespräch.

Bei der Vorschau nannte Dirk Raupach unter anderem die Bayerische Jugendleistungsprüfung am 16. Mai in Teuschnitz, den Kreisleistungsmarsch mit Zeltlager in Rothenkirchen vom 17. bis 19. Juli sowie die Abnahmen der Jungendflamme am 24. April in Rothenkirchen und am 6. Juni in Wallenfels.

Geplant ist ein Ausflug am 20. Juni nach Hannover zur Interschutz-Messe. 


Bericht: Hans Franz

In Nurn hielten die Jugendfeuerwehren des Kreises Kronach ihre Delegiertenversammlung ab. Im Bild (von links) die geehrten Peter Schmidt und Peter Dressel, der scheidende Schriftführer Daniel Gremer, KJFW Dirk Raupach, die geehrte Carolin Wicklein, KBI Harald Schnappauf, die neu gewählte Schriftführerin Silvia Welsch und KJFW Henry Schwarzer aus Sonneberg. Foto: Hans Franz